Mobiles Ausbilden – Trend oder echte Alternative?

Vor der Pandemie konnten Betriebe, die digitale Ausbildungsmöglichkeiten anboten, nahezu an einer Hand abgezählt werden. Nur echte Innovationsbetriebe, insbesondere aus dem technischen Bereich, waren zu dieser modernen Form der Ausbildung bereit. Doch in den letzten Jahren fanden immer mehr Betriebe den Zugang zum mobilen Ausbilden – und konnten so auch die Vorzüge dieser Bildungsform besser kennenlernen. Handelt es sich beim mobilen Ausbilden wirklich um eine echte Alternative für Auszubildende oder ist dies eher ein akuter Trend?

Wie unterscheidet sich die mobile Ausbildung vom Home Office für Auszubildende?

Für Arbeitgeber ist die Unterscheidung zwischen mobilem Ausbilden und Home Office für Auszubildende von größter Bedeutung – auch im Hinblick auf das Arbeitsrecht. Ausbilder sollten schon bei der Vertragserstellung darauf achten, dass hier eine klare Trennung definiert wird. Unter dem Begriff „Home Office“ versteht das Arbeitsrecht die sogenannte Telearbeit, die auch auf Seiten der Arbeitgeber mit hohen Anforderungen einhergeht. So müssen u. a. die technischen Hilfsmittel gestellt werden, aber auch Arbeitszeit und Gesundheitsschutz spielen beim Home Office für Auszubildende eine sehr wichtige Rolle.

In Ausbildungsbetrieben sind diese Optionen oftmals nur schwer umsetzbar – und hier bietet das mobile Ausbilden eine adäquate Alternative. Diese Form der Ausbildung ist nicht an die gesetzlichen Voraussetzungen der Telearbeit gebunden und kann daher als unterstützendende und ergänzende Maßnahme im Betrieb umgesetzt werden, ohne zahlreiche Vorschriften einzuhalten.

Pexels, Ketut Subiyanto

Worauf kommt es beim mobilen Ausbilden an?

Das mobile Ausbilden hat sich während der Corona-Pandemie als praktische Ergänzung der klassischen Ausbildungsformen erwiesen: Neben der eigentlichen Ausbildung vor Ort im Betrieb und dem klassischen Präsenzunterricht an der Berufsschule wird die Ausbildungszeit beim mobilen Ausbilden zusätzlich mit digitalen Lehreinheiten unterstützt. Für Auszubildende liegen die Vorteile des mobilen Ausbildens auf der Hand:

  • Flexible Zeiteinteilung
  • Ortsunabhängigkeit
  • Abwechslungsreicher Ausbildungsalltag
  • Zugang zu modernen Lösungen für eine innovative Ausbildung
  • Digitale Vermittlung von Ausbildungsinhalten
  • Zusätzliches Verständnis für Technologie

Bei der Umsetzung digitaler Ausbildungsinhalte kommt es natürlich maßgeblich auf die Qualität an – und auch auf die Unterstützung des Ausbildungsbetriebes. Die Chancen, die mit dem mobilen Ausbilden einhergehen, sind groß. Doch das betrifft gleichermaßen auch die Hürden, die damit einhergehen.

Mobiles Ausbilden: Auf die Qualität kommt es an

Zunächst einmal muss die Qualität der Ausbildungsinhalte, die digital vermittelt werden sollen, zu jeder Zeit sichergestellt sein. Bisher wurden nur wenige digitale Ausbildungsinhalte in direkter Zusammenarbeit mit der IHK entwickelt – oft gehen die Betriebe hier eigene Wege, um das relevante Wissen zu vermitteln. Ziel der einheitlich geregelten Ausbildung in Deutschland ist es, allen Auszubildenden denselben Wissensstand zu vermitteln. Mit digitalen Lerninhalten, die nicht aufeinander abgestimmt oder zuvor von den zuständigen Stellen kontrolliert wurden, gelingt dies nur bedingt. Arbeitgeber sollten also maßgeblich auf die Qualität der Inhalte achten, wenn es um das mobile Ausbilden geht.

Beim mobilen Ausbilden darf der Ansprechpartner nicht fehlen

Auch gut und verständlich aufbereitete Lerninhalte, die digital vermittelt werden, können Fragen nach sich ziehen. Für Auszubildende darf also auch beim mobilen Ausbilden daher der Ansprechpartner im Unternehmen und in der Berufsschule nicht fehlen.

Obwohl das mobile Ausbilden eine Vielzahl neuer Möglichkeiten für Ausbildungsbedingungen eröffnet, handelt es sich auch weiterhin primär um einen ergänzenden und optionalen Baustein, der bestimmte Ausbildungsinhalte auch digital vermittelt. Aber erst die Kombination aller drei relevanten Lerninhalte – also Präsenz im Betrieb, Präsenz in der Berufsschule und mobiles Ausbilden – kann wirklich gute Ausbildungserfolge zeigen und damit die Führungskräfte von morgen prägen.

Nutzen Sie die pädagogischen und didaktischen Vorteile des mobilen Ausbildens

Jeder Auszubildende ist einzigartig. Während manche Menschen vor allem durch Präsenzveranstaltungen und den direkten Kontakt zu Ausbildern und Lehrern ihr Wissen erlangen können, präferieren andere Menschen Lerninhalte im geschützten und ruhigen Rahmen. Genau hier setzt das mobile Ausbilden an.

Mit verschiedenen Lehrmethoden, zum Beispiel durch Grafiken, Text und Video, kann das Wissen beim mobilen Ausbilden so vermittelt werden, dass jeder Lerntyp davon profitiert. Die didaktischen, pädagogischen und erzieherischen Vorteile des mobilen Ausbildens liegen damit auf der Hand. Je unterhaltsamer und intuitiver mobile Ausbildungsinhalte gestaltet werden, desto effektiver lässt sich auch das Wissen vermitteln. Ziel ist es, mit dem mobilen Ausbilden möglichst eine Vielzahl aller Auszubildenden anzusprechen und diese in Kombination mit regulären Ausbildungsinhalten zum Erfolg zu führen.

Das sagt das Impulspapier der IHK zum mobilen Ausbilden

In einem Impulspapier hat die Industrie- und Handelskammer bereits erste Informationen für Auszubildende und Ausbilder bereitgestellt, die sich auf die fortschreitende Bedeutung des mobilen Ausbildens beziehen. Dabei geht es vor allem darum, die Rahmenbedingungen der mobilen Ausbildung zu definieren und sicherzustellen, dass die Ausbildungsqualität unter dem digitalen Lernen nicht leidet. Ferner weist das Impulspapier explizit darauf hin, dass Auszubildende im Vorfeld gründlich prüfen sollten, ob die Ausbildungsbetriebe, die mobiles Ausbilden anbieten, technisch und informativ auf die Herausforderungen eingestellt sind, die mit dieser neuen Methode einhergehen.

Die IHK macht mit dem Impulspapier zum mobilen Ausbilden klar, dass zahlreiche Voraussetzungen gegeben sein müssen, ehe die digitale Ausbildung erfolgen kann:

  • Die Eignung der Ausbildungsstätte und des Ausbilders muss auch beim mobilen Ausbilden weiterhin sichergestellt sein
  • Die gesetzlichen Pflichten des Ausbildungsbetriebes bestehen auch beim mobilen Ausbilden weiterhin
  • Es sollte eine kontinuierliche Kommunikation zwischen Auszubildendem und Ausbilder gewährleistet sein, um Rückfragen beantworten zu können
  • Ausbilder sollten in regelmäßigen Abständen prüfen, ob die Ausbildungsinhalte durch das mobile Ausbilden durch die Azubis tatsächlich erlernt werden
  • Unvorhergesehene Ereignisse müssen beachtet werden, sodass jederzeit ein Wechsel zwischen mobilem Ausbilden und Vor-Ort-Ausbildung im Betrieb möglich ist
  • Arbeitsergebnisse sollten auch beim mobilen Ausbilden durch den Ausbilder regelmäßig kontrolliert werden
  • Ausbildungsbetriebe sollten die erforderliche Hard- und Software für das mobile Ausbilden zur Verfügung stellen
  • Auch das technische Know-how muss seitens des Ausbildungsbetriebes gegeben sein – andernfalls sollte ggf. eine zusätzliche Schulung für Ausbilder erfolgen

Mobile Ausbildungsinhalte erstellen lassen – hier setzen wir von SmartXplain an!

Ausbildungsinhalte digital zu vermitteln ist eine Herausforderung für Betriebe, Ausbilder und Auszubildende. Es kommt dabei maßgeblich auf die Qualität des mobilen Ausbildens an – denn nur, wenn das relevante Wissen didaktisch und pädagogisch sinnvoll vermittelt wird, können echte Erfolge erzielt werden. Wir von SmartXplain befassen und seit vielen Jahren mit der Aufbereitung von Wissen in Form des digitalen Lernens und wissen daher, welche Hürden bei der Erstellung digitaler Lerninhalte beachtet werden müssen. Wenn Sie das mobile Ausbilden in Ihrem Unternehmen nutzen möchten, sind wir der richtige Ansprechpartner. Treten Sie einfach mit uns in Kontakt, um mehr Informationen zum mobilen Ausbilden zu erhalten.