Cognitive Load in E-Learnings – so vermeiden Sie eine kognitive Überlastung beim Lernen
Im Zeitalter der Informationsverarbeitung werden wir tagtäglich mit unzähligen Informationen konfrontiert – im Arbeitsalltag, aber auch privat. Wenn zusätzlich noch eine Weiterbildung angesetzt ist, kann das schnell zu einer Überforderung führen. Dieser Zustand wird als kognitive Überlastung, auch Cognitive Load genannt, bezeichnet. Für eine Weiterbildung ist es daher besonders wichtig, den Cognitive Load während der Lerneinheiten zu vermeiden, um so auch ein langfristiges Abspeichern der Lerninhalte zu gewährleisten. Es gibt verschiedene Herangehensweisen, die das sicherstellen können. In diesem Beitrag gehen wir genauer darauf ein, mit welchen Strategien der Cognitive Load in E-Learnings vermieden werden kann.
Was ist ein Cognitive Load?
Der Begriff des Cognitive Loads stammt ursprünglich aus der Psychologie. Er beschreibt die Menge der mentalen Anstrengung, die für das Lernen benötigt wird. Alle Lernprozesse und die mentale Verarbeitung von Lerninhalten werden unter dem Begriff zusammengefasst.
Kurz gesagt: Es handelt sich dabei um einen anderen Begriff für das Wort „Lernkapazitäten“. Wir alle haben nur eine begrenzte Menge an Ressourcen, die wir in unsere täglichen Aufgaben investieren können, bevor wir erschöpft sind. Der Cognitive Load beschreibt also eine geistige Überlastung, die sich beim intensiven Lernen einstellen kann – und die dazu führt, dass die Lerninhalte nicht mehr richtig aufgenommen und verstanden werden.
Der Cognitive Load ist durchaus mit dem etwas bekannteren Mental Load vergleichbar, der sich auf die Gesamtkapazitäten des Menschen bezieht. Dabei spielt also nicht nur die mentale Überforderung eine wichtige Rolle, auch emotionale und organisatorische Aspekte fließen in diesen Begriff mit ein.
Aber jeder Mensch hat individuelle Kapazitäten. Wann der Cognitive Load bei einer Einzelperson erreicht ist, lässt sich daher nicht allgemeingültig sagen. Bei der Umsetzung von E-Learnings und Weiterbildungen ist es daher besonders wichtig, die Lerneinheiten so zu gestalten, dass es nicht zu einer kognitiven Überlastung kommt.
Arten des Cognitive Load
Es gibt verschiedene Arten des Cognitive Loads, die nicht nur bei E-Learnings, sondern allen Weiterbildungsmaßnahmen eine tragende Rolle spielen:
- Intrinsic Load: Die intrinsische Belastung bezieht sich auf alle Schwierigkeiten, die vom Lernmaterial ausgehen. Dazu zählen beispielsweise die Komplexität der Inhalte, aber auch die Menge an Informationen, die ein E-Learning enthält.
- Extraneous Load: Die extrinsische Belastung bezieht sich stattdessen auf die tatsächliche kognitive Belastung, die mit dem Lernen einhergeht. Sie wird maßgeblich davon beeinflusst, wie die Inhalte präsentiert werden. Eine gute Strukturierung und Aufarbeitung der Inhalte können die extrinsische Belastung gering halten.
- Germane Load: Diese Form der Belastung basiert auf der kognitiven Anstrengung, die aufgewendet werden muss, um die Lerninhalte verarbeiten und verstehen zu können. Ein hoher Germane Load ist sogar förderlich für das Lernen, da er dabei hilft, das Wissen zu begreifen und langfristig abspeichern zu können.
So kann der Cognitive Load in E-Learnings vermieden werden
Es gibt viele Strategien, um den Cognitive Load in E-Learnings zu vermeiden. Als professionelle E-Learning Agentur wissen wir, worauf es bei der Gestaltung und Ausarbeitung von Online-Schulungen ankommt. Dieses Wissen berücksichtigen wir natürlich auch bei der Umsetzung von professionellen E-Learnings.
Tipp 1: Die Verarbeitungskapazität berücksichtigen
Kurze, dafür aber intensive Lerneinheiten bringen oft mehr, als stundenlange Vorträge zu einem bestimmten Thema. Diese Maßnahme wird auch als Microlearning bezeichnet und lässt sich vor allem in E-Learnings sehr gut umsetzen, um den Cognitive Load niedrig zu halten.
- Aufteilung: Pro Thema sollte eine Lerneinheit erfolgen. Die Aufteilung sollte dabei eher großzügig sein. Setzen Sie lieber auf mehr Kapitel mit weniger Inhalt, um einen Cognitive Load im E-Learning zu vermeiden. Zudem können die Lernenden so selbst entscheiden, wie viele Kapitel sie heute durcharbeiten möchten.
- Zusammenfassung: Am Ende einer jeden Lerneinheit sollte eine kurze Zusammenfassung die Inhalte noch einmal darstellen, um das Wissen zu vertiefen.
- Gesamtkontext erzeugen: Wenn das in einem Kapitel erworbene Wissen in einen logischen Zusammenhang mit dem Gesamtkontext gebracht werden kann, verbessern sich auch die Lernerfolge.
- Lerninhalte zugänglich machen: Die Hürde, mit dem Lernen zu beginnen oder am Ball zu bleiben, ist oft hoch. Je leichter die Inhalte zugänglich sind, desto eher lässt sich der Cognitive Load im E-Learning vermeiden.
- Überforderung vermeiden: Zu viele Informationen auf einer Seite können zusätzlich zum Cognitive Load in E-Learnings beitragen. Setzen Sie stattdessen auf eine übersichtliche Gestaltung, die die Inhalte wirklich zugänglich macht.
Tipp 2: Das Vorwissen berücksichtigen
Das Erfahrungsniveau der Lernenden spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, denn der Cognitive Load in E-Learnings kann sich auch dann einstellen, wenn die Teilnehmer überfordert von den Inhalten sind. Bestenfalls wird der aktuelle Wissensstand eingeholt, noch bevor die Umsetzung des E-Learnings beginnt. Die Lerninhalte können dann entsprechend angepasst werden.
Ebenso wichtig ist es aber, längst vorhandene Informationen wegzulassen, um das E-Learning nicht künstlich zu verlängern. Wenn Sie sich sicher sind, dass die Lernenden bereits über die Basics verfügen, müssen diese nicht erneut wiederholt werden – auch das würde sich negativ auf den Cognitive Load in E-Learnings auswirken.
Tipp 3: Lerninhalte an die Zielgruppe anpassen
Passgenaue E-Learnings, die zuvor an die Zielgruppe angepasst wurden, sind weitaus erfolgsversprechender als allgemeine E-Learnings zu einem Thema. Das gilt sowohl für die Auswahl der Themen als auch bei der Gestaltung der Inhalte.
- Einheitliche Struktur: Damit die Überforderung nicht schon vor dem eigentlichen Lernprozess beginnt, sollte jedes E-Learning einer einheitlichen Struktur folgen, die logisch nachvollziehbar ist und eine einfache Navigation durch die Inhalte ermöglicht. Auch eine intuitive Bedienung spielt eine wichtige Rolle, um den Cognitive Load in E-Learnings zu vermeiden.
- Komplexe Zusammenhänge kombinieren: Je nach Thematik, die im E-Learning vermittelt werden soll, sollten die Inhalte aufeinander aufbauend erklärt und erläutert werden. Zunächst mit dem Resultat zu beginnen und dann die einzelnen Schritte zum Ziel zu erläutern, könnte den Cognitive Load negativ beeinflussen.
- Interaktive Elemente einbauen: Kurze Videos, gesprochene Texte, regelmäßige Übungen und hier und da ein Quiz – all diese Facetten helfen, das Lernen angenehmer zu gestalten und den Cognitive Load in E-Learnings zu reduzieren.
Vermeiden Sie den Cognitive Load durch professionelle E-Learnings
Setzen Sie bei der Gestaltung von E-Learnings auf eine professionelle E-Learning Agentur, um den Cognitive Load zu vermeiden und die Inhalte so zu strukturieren, dass wirklich ein Mehrwert für die Nutzer besteht. Es ist wichtig, inhaltlich, optisch und didaktisch gängige Prinzipien zu kennen und einzuhalten, damit die im E-Learning vermittelten Inhalte wirklich langfristig abgespeichert werden. Wir von SmartXplain haben uns auf die professionelle Konzeption und Umsetzung von E-Learnings spezialisiert und unterstützen Sie gerne dabei, individuelle E-Learnings aufzusetzen, die all diesen Ansprüchen gerecht werden. Kontaktieren Sie uns gern für ein unverbindliches Vorgespräch.